Jurybegründung:
Der Förderpreis für oberösterreichische AutorInnen geht an einen Text, der sich mit den politischen Verhältnissen in Österreich auseinandersetzt. Der Roman spielt in einer dysfunktionalen Familie, die an ihrer Sprachlosigkeit scheitert. Die jüngere Generation versucht, aus der Enge auszubrechen ohne gewahr zu werden, dass es gemeinsame Interessen geben könnte. Wir gratulieren Marlen Schachinger.
Der dritte Preis geht an ein Romanprojekt, das in der österreichischen Provinz zur Zeit des Ersten Weltkriegs verankert ist. Es handelt sich um ein Rachedrama, welches die Machtverhältnisse im Dorf provoziert haben. Eine starke Frau rebelliert in drastischer Weise gegen die patriarchale Gesellschaftsordnung. Wir gratulieren Jürgen-Thomas Ernst.
Der zweite Preis geht an ein lyrisches Werk. Auf Spurensicherung in von der Geschichte kontaminierten Landschaften begegnen wir starken Bildern für Gewalt und Krieg. In einer Natur, die sich die Schlachtfelder des Zweiten Weltkriegs zurückerobert, bleiben Narben zurück. Persönliche Erinnerungen an die Eltern, die diesen Krieg miterlebt haben, mischen sich mit düsteren Metaphern. Wir gratulieren Hartwig Mauritz.
Der erste Preis geht an einen Text der 1954 in Wien spielt und Figuren am Rand der Gesellschaft schildert. Alle, die auf unterschiedliche Weise von ihren Kriegserlebnissen traumatisiert sind versuchen, in einem literarischen Höhepunkt desTextes, einem Boxkampf, zu einer Art von Normalität zurückzufinden. Sie lavieren durch einen Alltag, der von Normalität ebenfalls weit entfernt ist. Wir gratulieren Karin Peschka.