Brucknerfesteröffnung mit politischen Anklängen

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Brucknerfesteröffnung mit politischen Anklängen

Bei der Brucknerfesteröffnung in Linz hat Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) am Sonntag Bezug auf den Fall des fälschlich angezeigten Lehrlings genommen. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) stellte eine Erhöhung des Kulturbudgets in Aussicht.

Mit Blick auf die Ereignisse im deutschen Chemnitz forderte Luger, so etwas in Österreich nicht zuzulassen, und meinte dann, dass „wir vor unserer eigenen Tür kehren“ sollten: „Es geht darum, wie wir mit Menschen in dieser Gesellschaft umgehen, auch in dieser Stadt. Und ich will hier gar nicht woanders hindeuten. Es geht zum Beispiel darum, dass man jemanden – egal ob in sozialen Medien, Printmedien oder wo auch immer – unterstellt, mit terroristischen Organisationen zu sympathisieren und sich nach zwei Tagen herausstellt, dass dies alles nicht gestimmt hat. Auch das trägt dazu bei, dass am Ende des Tages ein Chemnitz sein kann. Es geht auch darum mit Dingen umzugehen, die uns vielleicht nicht gefallen.“
Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) nützte die Rede, um eine Erhöhung des Kulturbudgets in Aussicht zu stellen: „Wir haben so viele Kunstschaffende und kulturelle Initiativen quer durch das Land, die auch unser Land und seine Regionen prägen. Wir sind regional verwurzelt, aber ganz besonders auch – und das zeigt sich in diesen Tagen der Festivals und des Brucknerfests in Linz sehr – auch international vernetzt. Das macht uns zu einem Kulturland, und das ist ein wesentlicher Teil der hohen Lebensqualität des Landes. Um diese Vielfalt und diese Entwicklung weiter zu ermöglichen und zu unterstützen, werden wir auch das Kulturbudget des Landes im nächsten Jahr anheben, um diesen Entwicklungsschritt spürbar zu machen.
Kurz vor Mittag hielt der Schriftsteller Daniel Kehlmann seine Festrede zur Eröffnung des diesjährigen Brucknerfestes im Linzer Brucknerhaus. Zu Beginn sprach der 43-jährige Autor von Romanen wie „Die Vermessung der Welt“ und Theaterstücken wie „Heilig Abend“ über seinen Vater, der während der Nazi-Herrschaft wegen seiner jüdischen Herkunft in ein Nebenlager des Konzentrationslagers Mauthausen eingeliefert wurde. Dann kritisierte er Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), dessen größter Stolz darin liegen würde, gemeinsam mit dem „Möchtegern-Diktator Ungarns verzweifelte Menschen ohne Heimat von unserem reichen Europa fernzuhalten“, so Kehlmann. Quelle: ooe.orf.at

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