Evakuierungen in Hallstatt wegen Waldbrands

Tagesaktuell Feuerwehr Einsätze
Evakuierungen in Hallstatt wegen Waldbrands

Der seit Dienstag lodernde Waldbrand an der Echernwand in Hallstatt konnte auch 24 Stunden später noch nicht gelöscht werden. Mit Hubschraubern wird seit Mittwochfrüh wieder Löschwasser in die Wand geflogen.

Das Feuer dürfte vom trockenen Gras entlang des viel frequentierten Klettersteiges direkt über dem Ort Hallstatt ausgegangen sein. Bald entstand unter der Oberfläche ein Glimmbrand mit starker Rauchentwicklung und das Feuer breitete sich rasch aus. Die Standseilbahn auf den Salzberg und das Schaubergwerk wurden vorsichtshalber geschlossen. Der Einsteig in den Klettersteig wurde verboten.


Erste Löschversuche auch mit Unterstützung der Bergrettung mussten abgebrochen werden. Es lösten sich mehrere Steine, Wurzelstöcke sowie brennende Baustämme und stürzten in die Tiefe. Weil das Verletzungsrisiko zu groß wurde mussten sich die Bergretter aus der Wand zurückziehen.

Hubschrauber des Innenministeriums, des Bundesheeres und einer privaten Firma wurden angefordert. Die Besatzungen schöpften Wasser aus dem Hallstättersee und warfen es über dem Brandherd ab. Außerdem wurde am Salzberg eine mehrere Hundert Meter lange Löschwasserleitung zum Ausstieg des Klettersteiges verlegt und ein Wasser- und Materialdepot angelegt. Dienstagabend war die Feuerwehr noch optimistisch, den Brand unter Kontrolle zu bekommen.

Über Nacht wurden die Flüge eingestellt. Außerdem wurde ein Haus am Fuße der Wand evakuiert. Wie richtig diese Maßnahme war, zeigte sich in der Früh: Ein Felsbrocken in der Größe eines Tisches war in dessen Garten gefallen und bis zum Gebäude gerollt. Bei Tageslicht wurde die Lage neu erkundet. Dabei zeigte sich, dass sich der Brand ausgebreitet hatte und durch die mit der aufgehenden Sonne entstehende Thermik weiter angefacht wurde. In Absprache mit dem Landesgeologen und der Wildbach- und Lawinenverbauung wurde die Evakuierung weiterer Häuser angeordnet.

Insgesamt neun Feuerwehren rückten mit über 70 Helfern aus, dazu 20 Bergretter und Beamte der Polizei. Vom Bergkamm herab wurde mit acht Strahlrohren versucht, eine Ausbreitung des Brandes von unterhalb nach oben in den Hochwald zu verhindern. Vier Hubschrauber des Bundesheeres und des Innenministeriums flogen wieder Löscheinsätze. Die Mitarbeiter der Saline Austria spritzten Wasser entlang der Standseilbahn, um diese und den darunterliegenden Ort zu schützen.

Der Einsatz ist wegen des betroffenen steilen Geländes für alle Kräfte sehr fordernd. „Handarbeit ist nicht möglich“, gab der Bezirkfeuerwehrkommandant von Gmunden, Stefan Schiendorfer, zu bedenken. Vorerst könne nur versucht werden, eine weitere Ausbreitung des Brandes zu verhindern. Erst ein kräftiger Regen könne die Brandherde unter der Oberfläche des Waldbodens komplett löschen. Auf diesen müsse gewartet werden. Quelle: ooe.orf.at

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