Gasaustritt in Linzer Stadtteil Kleinmünchen

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LINZ. LINZ. Rund 40 Hausbewohner waren in unmittelbarer Gefahr durch eine Explosion. Drei Kranke wurden mit der Rettung ins Spital gebracht, Dutzende Mieter in Notquartiere oder zu Verwandten: Das war die Bilanz eines Großalarms durch einen Gasaustritt Freitagmittag in der Daimlerstraße.

„Wir waren wirklich verdammt knapp an einer Katastrophe, wie es diese bereits in Wilhelmsburg 1999 in Niederösterreich oder vor zwei Jahren in St. Pölten gegeben hatte“, sagte Einsatzleiter Dieter Jonas von der Linzer Berufsfeuerwehr. Doch Entwarnung gab es lange nicht: Noch um 16.45 Uhr wurden bei Entlastungsbohrungen im Erdreich zehn Volumsprozent Erdgas gemessen – ab fünf Prozent bestand höchste Explosionsgefahr.

Eine Firma hatte am Freitag gegen 11.30 Uhr bei Sondierungsarbeiten an der Daimlerstraße im Linzer Stadtteil Neue Heimat eine Erdgasleitung angebohrt. Wenige Minuten später war Feuerwehr-Offizier Dieter Jonas gemeinsam mit Offiziersanwärter Roland Hieslmayr und 14 Mann am Einsatzort: „Das Problem bestand darin, dass das Erdgas durch die Erde, Kabel- und Kanalschächte in das Haus Daimlerstraße 14 sickerte. Nach wenigen Minuten stieg die Konzentration im Gebäude derart dramatisch an, dass wir das Gebäude sofort räumen lassen mussten und später auch die Bewohner der Häuser Daimlerstraße 12 und 16 nicht bleiben konnten“, sagte Jonas.

Vor allem ältere Mieter traf dies hart: „Ich darf ja nicht mal ‘rauf, um meine Tabletten zu holen“, war Hilde Stiebellehner (89) tief betroffen. „Ich bin glücklich, nicht in die Luft geflogen zu sein, Aber ich habe jetzt schon ein mulmiges Gefühl, wenn wir wieder in die Wohnung zurückkehren“, sagte auch eine Wohnungsnachbarin. Entspannter sah die Situation Christoph Harrak (27): „Meine größte Sorge war mein neues Auto“.

Besonders kritisch wurde die Situation, als die Konzentration des Gases im Haus Daimlerstraße 14 gegen 13.15 Uhr bei rund 43 Volumsprozent lag. „Der Vorteil von Erdgas ist aber, dass es knapp halb so schwer wie Luft ist, und daher leicht entweichen kann“, konnte Jonas gegen 13.50 Uhr erste Entwarnung geben: Das Leck in der angebohrten Gasleitung war abgedichtet, die Konzentration in den Gebäuden sank.

Dennoch waren Berufsfeuerwehr und Linz AG Gas noch bis in die Abendstunden damit beschäftigt, jede Gefahr in der Daimlerstraße zu beseitigen: Denn die Gas-Konzentration im Erdreich nahm nur langsam ab. Gegen 17.30 Uhr wurden keine erhöhten Werte im Erdreich mehr gemessen. (Text: nachrichten.at)

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