Machland-Damm: Sanierung Vorrang vor Klagen

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Machland-Damm: Sanierung Vorrang vor Klagen

BEZIRK PERG. Behebung festgestellter Mängel entlang des Damms ist technisch ohne großen Aufwand möglich.

In einer dreistündigen Sitzung hat am Freitagvormittag die Geschäftsführung der Machland-Damm Betriebsgesellschaft die sieben Standortgemeinden – diese sind auch Damm-Eigentümer – über die entdeckten Mängel am Hochwasserschutz informiert. „Wir haben uns darauf verständigt, dass die Sanierung so rasch wie möglich erfolgen soll – ohne dass daraus zusätzliche Kosten entstehen, da es sich hier um einen versteckten Mangel handelt“, sagt Herbert Froschauer, Bürgermeister von Mitterkirchen und Sprecher der Damm-Gesellschafter. Die Geschäftsführung habe bereits ein Sanierungskonzept ausgearbeitet, das in Absprache mit Sachverständigen zum Einsatz kommen soll. „Das Positive dabei: Die Mängelbehebung kann ohne Eingriffe in den Dammkörper erfolgen“, so Froschauer. Er hält auch fest, dass die Schutzfunktion des Damms nach wie vor gegeben sei – dies habe auch das Hochwasser 2013 gezeigt.

Keine klare Antwort gibt es bei der Frage, wer die aufgedeckten Mängel zu verantworten hat. In sämtlichen Bauabschnitten waren Arbeitsgemeinschaften von drei oder mehr Unternehmen tätig. „Wer genau wo gebaggert hat, wissen wir nicht im Detail. Sowohl die ausführenden Firmen als auch die beauftragte Bauaufsicht sind hier unsere Ansprechpartner in der Auseinandersetzung“, sagt der technische Geschäftsführer der Machland-Damm GmbH, Thomas Huber.

Tatsache sei, dass die Arbeiten nicht so ausgeführt wurden, wie in den Ausschreibungen festgelegt war. „Da sind die Expertenmeinungen einhellig“, sagt Huber. Eine Veränderung des Grundwasserspiegels habe jedenfalls keinen Einfluss darauf, wie die gesteuerte Ableitung des nach oben drückenden Grundwassers auszuführen sei. „Vorgabe war, dass landseitig über die gesamte Länge des Erdwalls eine durchgängige Verbindung bis zum Grundwasserleiter, also dem Donauschotter, hergestellt wird.“ Probeschürfungen, die bei der Erstellung von Planunterlagen für die Kollaudierung des Damms gemacht wurden, haben dann ergeben, dass dies nicht geschehen ist. In sechs von zehn Fällen wurde zu wenig tief gegraben. „Wir waren selbst wie vor den Kopf gestoßen, als wir davon erfahren haben“, sagt Herbert Froschauer, dessen Gemeinde neben Naarn, Baumgartenberg und Saxen hauptsächlich betroffen ist.
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Die Machland-Damm Betriebs-GmbH wird jetzt die am Bau beteiligten Firmen auf diesen Mangel aufmerksam machen und sie auffordern, die Grabungen nachzubessern, damit die erforderliche Tiefe erreicht wird. Man gehe davon auf, dass diese Nachbesserungen im Einvernehmen erfolgen können. Rechtliche Schritte behalte man sich vor. Man hoffe aber, ohne diese auszukommen, – im Wissen darüber, dass gerichtliche Auseinandersetzungen die Sanierung um Jahre verzögern würden.

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