Phallus Statue wurde eingehüllt

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TRAUNKIRCHEN. Paukenschlag in der Phallus-Posse vom Traunsee: Der zwei Meter hohe Phallus am Kalvarienberg wurde heute von seinem Besitzer verhüllt.

Die bizarre Posse um einen Zwei-Tonnen-Penis auf dem Traunkirchner Kalvarienberg fand ein überraschendes Ende: Bei einer Pressekonferenz in Traunkirchen wollten Jürgen Hesz, Besitzer der Skulptur, VP-Bürgermeister Christoph Schragl und Traunkirchens Diakon Rudolf Schrödl eigentlich nur die Verhüllung des Phallus verkünden. Hesz hatte den Stein des Anstoßes zu diesem Zeitpunkt bereits mit einer Plastikhülle bedeckt. Gerade noch rechtzeitig vor den österlichen Veranstaltungen am Kreuzweg.

„Ich wollte die Leute ärgern“
Doch das reichte dem Antiquitätenmillionär offenbar nicht. In seiner unbekümmerten Art gab er zunächst unumwunden zu, dass er mit seiner Aktion den Traunkirchnern eins auswischen wollte. „Ich habe den Medien in diesem Punkt nicht die Wahrheit gesagt, das tut mir heute leid“, so Hesz.

Der Welser wollte seine Russenvilla am Kalvarienberg umbauen und um einen Kunstspeicher erweitern. Dafür hätte er aber die Zustimmung des Gemeinderats gebraucht, der sich im November querlegte. „Da habe ich zu meinen Leuten gesagt: Stellt vor dem Gründonnerstag den Phallus zum Kreuzweg“, so Hesz. „Dass ich damit so einen Wirbel auslöse, hätte ich aber nicht gedacht.“

Zuerst wollte er die Skulptur mit einem Gummikondom samt Noppen überziehen, erklärte er gestern. Letztlich entschied er sich aber für eine gelbe Plane – bedruckt mit Nietzsche- und Goethezitaten, die durchaus anzüglich verstanden werden können. „Ganz lasse ich mir die Freiheit der Kunst nicht nehmen“, so Hesz.
 
Der Antiquitäten-Millionär bot Schragl vor den Journalisten an, die Figur dem Ort gratis als Tourismusattraktion zur Verfügung zu stellen. Dieser lehnte dankbar ab. „Ich wüsste beim besten Willen nicht, wo ich den Phallus aufstellen sollte“, so Schragl.

Auf eine entsprechende Frage der OÖNachrichten beschloss Hesz dann spontan, den Phallus zugunsten der Traunkirchner zu versteigern. „Darauf hätten wir gleich selbst kommen können“, so Hesz. „Danke an die OÖNachrichten!“ Hesz glaubt, dass der Phallus einen Schätzpreis von mindestens 80.000 Euro hat. Die Skulptur stammt seinen Angaben zufolge aus der hellenistischen Epoche und ist rund 1900 Jahre alt. Hesz ersteigerte sie einst selbst.

Noch während der Pressekonferenz einigten sich die Männer am Podium, die Sache durchzuziehen. Schragl kündigte an, ein Gremium zu bilden, das über die Verteilung des Geldes entscheidet.

Danach wurde es beinahe sentimental. Hesz erklärte, sein Bruch mit Traunkirchen sei wieder gekittet. Er werde nun auch öfter wieder im Ort sein. „Außerdem lasse ich meine Tochter hier taufen.“ Textquelle: nachrichten.at

 

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